Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie sind gerade zwei Stunden durch dichten Verkehr gefahren, um an einer obligatorischen Schulung teilzunehmen. Der Raum ist stickig, und der Vortragende klickt sich durch endlose PowerPoint-Folien über theoretische Konzepte, die Sie bereits gelesen haben. Während Sie darauf brennen, Ihre praktischen Erfahrungen zu teilen und Anwendungsmöglichkeiten mit Kollegen zu diskutieren, hält der Dozent weiterhin im Schneckentempo seinen Vortrag. Ihre Gedanken schweifen ab zu all der tatsächlichen Arbeit, die sich an Ihrem Schreibtisch angehäuft hat.
Kommt Ihnen das bekannt vor? Dieses Szenario spielt sich in unzähligen Schulungsräumen und Klassenzimmern weltweit ab. Der traditionelle Ansatz des ‘Weisen auf der Bühne’ verfehlt oft, die Lernenden dort abzuholen, wo sie stehen, und verschwendet kostbare Zeit und Ressourcen, während er suboptimale Ergebnisse liefert.
Doch was wäre, wenn es einen besseren Weg gäbe?
Traditionelles Lernen: Eine kritische Analyse
Heutzutage findet Lernen primär in Präsenzsituationen statt – sei es im Klassenzimmer oder in einem Webinar. Menschen reservieren bewusst Zeit und Raum für das Lernen, tauchen für einige Stunden in die Materie ein und kehren dann zu ihrem Alltag zurück. Obwohl sich diese Form des Lernens über Jahrzehnte bewährt hat und weithin als ‘echtes Lernen’ gilt, hat dieser traditionelle Ansatz einen erheblichen Nachteil: Er ist nicht nachhaltig.
Die drei Hauptnachteile des traditionellen Lernens
- Wissensverlust beim Transfer: Nach intensiven Lernsitzungen kehren die Teilnehmer in ihren Alltag zurück, wo sie oft nicht unmittelbar anwenden können, was sie gelernt haben. Ohne sofortige praktische Anwendung geht ein Großteil des Wissens verloren.
- Mangel an Individualisierung: In Präsenzsitzungen müssen alle Teilnehmer im gleichen Tempo lernen, unabhängig von ihren individuellen Bedürfnissen und Vorkenntnissen.
- Hoher Ressourcenbedarf: Präsenzsitzungen erfordern erhebliche organisatorische und zeitliche Investitionen sowohl von Lernenden als auch von Lehrenden.
Blended Learning als zukunftsweisende Alternative
Blended Learning bietet einen innovativen Ansatz, der diese Nachteile effektiv adressiert. Durch die Kombination von Online- und Präsenzphasen wird das Lernen flexibler, individueller und nachhaltiger. Teilnehmer können die Theorie in ihrem eigenen Tempo erarbeiten und die Präsenzzeit für praktische Anwendungen und tiefergehendes Verständnis nutzen.
Was macht Blended Learning besonders?
Blended Learning vereint das Beste aus beiden Welten: selbstgesteuertes Online-Lernen und intensive Präsenzsitzungen. Diese Methode ermöglicht:
- Erarbeitung theoretischer Inhalte im eigenen Tempo
- Flexibles Wechseln zwischen verschiedenen Lernmethoden
- Effektive Nutzung der Präsenzzeit für praktische Übungen
- Integration kontinuierlichen Lernens in den Alltag
Blended Learning in der Unternehmenswelt
Ein konkretes Beispiel aus einem Führungskräfte-Entwicklungsprogramm:
- Online-Phase: Zukünftige Führungskräfte erarbeiten auf unserer Lernplattform drei interaktive Module zu ‘Feedback-Kultur’, ‘Umgang mit schwierigen Gesprächen’ und ‘Situative Führung’. Sie investieren etwa 2 Stunden pro Modul in die Lösung praxisnaher Fallstudien.
- Präsenz-Phase: In einem zweitägigen Workshop üben 12 Teilnehmer reale Gesprächsszenarien mit professionellen Schauspielern. Sie erhalten direktes Feedback von Kollegen und entwickeln individuelle Handlungsstrategien.
- Transfer-Phase: Über 8 Wochen implementieren die Teilnehmer wöchentlich einen Entwicklungsschwerpunkt in ihrer Führungsroutine. Sie reflektieren ihre Erfahrungen in drei 45-minütigen Online-Coaching-Sitzungen in Kleingruppen.
Dieser Ansatz hat sich als äußerst effektiv erwiesen. Die 8-wöchige Transferphase ermöglicht eine nachhaltige Lernentwicklung mit regelmäßigen Fokusthemen, während praxisnahe Fallstudien und realitätsnahe Simulationen mit professionellen Schauspielern authentische Lernerfahrungen schaffen. Besonders wertvoll ist die effektive Kombination aus selbstgesteuertem Online-Lernen und intensivem persönlichen Austausch im Workshop-Format. Abgerundet wird das Programm durch kontinuierliche Reflexion und Feedback in Kleingruppen-Coachings, was den Lerntransfer zusätzlich unterstützt.
Blended Learning in Schulen
Ein konkretes Beispiel aus dem Chemieunterricht. Die Theorie wird selbstständig erlernt, sodass die wertvolle Unterrichtszeit für spannende Experimente und direkte Interaktion genutzt werden kann.
- Selbstlernphase: Die Schüler sehen sich ein 10-minütiges Video über pH-Werte an, lesen einen interaktiven Artikel über Indikatoren und absolvieren ein Online-Quiz zur Unterscheidung von Säuren und Basen.
- Unterrichtszeit: Die Klasse führt praktische Experimente durch, testet verschiedene Alltagssubstanzen unter Verwendung von Rotkohlsaft als natürlichem Indikator und diskutiert die Ergebnisse in Kleingruppen.
- Nachbereitung: Die Studierenden dokumentieren ihre Experimente in einem digitalen Laborjournal, vergleichen ihre Ergebnisse in einem Online-Forum und bearbeiten weiterführende Aufgaben zur Neutralisation.

Get More Brain als Instrument für Blended Learning
Get More Brain bietet ideale Voraussetzungen für die Implementierung von Blended-Learning-Konzepten:
- Academy / Library: Ermöglicht strukturierten Zugriff auf sämtliche Lernmaterialien – von Basistexten bis hin zu vertiefenden Ressourcen.
- Workspace: Lernende verfügen über einen persönlichen Arbeitsbereich für selbstgesteuertes Lernen, in dem sie Notizen anfertigen, Inhalte organisieren und in ihrem eigenen Tempo arbeiten können.
- Messenger: Der integrierte Chat ermöglicht direkte Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Präsenzphasen und gewährleistet somit eine kontinuierliche Unterstützung des Lernprozesses.
- Lern- / Ereignispfad: Lernende werden schrittweise durch die verschiedenen Lernphasen geführt und mit allen wichtigen Materialien und Informationen versorgt.
- bitmark-Inhalte: Die strukturierten Inhaltselemente in Get More Brain bieten Informationen, Multimedia und Interaktivität. Interaktive Tabellen, Video- und Podcast-Sequenzen, Quizze, Checklisten und vieles mehr.
- Mehrsprachige Unterstützung: Mit der Unterstützung von über 100 Sprachen ist das System ideal für internationale Lerngruppen geeignet.
Get More Brain verbindet die Flexibilität des selbstgesteuerten Online-Lernens mit den Vorteilen des persönlichen Austauschs. Die Plattform unterstützt sowohl den individuellen Wissenserwerb als auch die kollaborative Vertiefung während der Präsenzphasen.